über mich

Biografisches

„Biografien sind zu allererst Erzählungen, selbst wenn sie sich als Chronik von Daten und Taten tarnen. Erst recht gilt das für Autobiografien, diese Märchen über getriebene Helden auf der Suche nach Sinn und Logik, voller Prahlen und Wundenlecken, Geständnissen und Lügen, Schwallern und Stammeln.
Was Ihr braucht, um von Euch selbst zu erzählen, ist Phantasie. Und Liebe zum Leser. Und schließlich ein dickes Fell, wenn sie schreien: Steinigt ihn.“

(aus Kurt Weiszheits Unterrichtsmaterialien für den Kurs „Schreibende Arbeiter“ 1972)

Foto Tom Schweers 2021
Kurt Weiszheits Zettelkasten
Kurt Weiszheits Zettelkasten zum Jahrhundertbuch

Daten

  • 1962, geboren in Leipzig, aufgewachsen in Jena, dort 1981 Abitur
  • Studium an der Offiziershochschule in Löbau, ab 1984 verschiedene Dienststellungen in Bad Salzungen und Erfurt
  • 1987 Entlassung wegen „mangelnder Eignung für den militärischen Dienst (Umschreibung für den Ausschluss Homosexueller von militärischen Laufbahnen in der NVA
  • 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Akademie für Ärztliche Fortbildung in Berlin, ua. im Sonderforschungsprojekt HIV/AIDS Prävention
  • bis 1989 externes Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität in Berlin, Diplom mit einer Arbeit über Selbstorganisation und Selbstbewusstsein in der Ontogenese des Menschen
  • ab 1989 Schauspieler am Theater im Palast, ua. in den „Männerbiografien“ und erste eigene Stücke, 1990 Preis der ASSITEJ (Internationale Assoziation der Kinder- und Jugendtheater) für „Georgetta, ein Bruchstück“
  • ab 1990 Studium Jura und Sozialwissenschaften an der HU Berlin
  • 1990 1.Preis des Drehbuchwettbewerbs des Filmfonds Hamburg für „Vertrauen in die Kraft des Volkes“, seitdem zahlreiche Feature, Hörspiele, Libretti, Übersetzungen, Songtexte und Prosa (siehe Katalog)
  • ab 1994 Arbeit als Familienhelfer mit sozial gefährdeten Kindern und Jugendlichen, 2000 Gründung und Geschäftsführer von Einhorn e.V. Verein für Sozial- und Familienhilfen
  • 2000 und 2003 Organisation und Durchführung der Hörfestspiele in der Wabe/Thälmannpark und in der Nalepastraße zur Bewahrung der DDR-Hörspielkultur
  • 2000 Auszeichnung des Hörspiels „Der wahre Patschorke“ mit zwei Slabbesz beim Internationalen Hörspieltreffen in Rust
  • seit 2001 freiberuflicher Autor
  • 2002 Literaturpreis der Schwulen Buchläden für „Fräulein Michael geht aus“
  • 2006 und 2008 erscheinen die erste beiden Romane bei C.Bertelsmann, „Arbeit und Streben“ und „Karlas Versuch, die Welt zu verbessern“
  • 2010 Zonser Hörspielpreis für „Alles ist Erpel“, Hörspiel des Monats 2/2010
  • seit 2010 Aufbau eines Hofes ua. mit Pferden, Schafen, Hühnern, Bienen und Feriengästen in der Uckermark
  • 2017 „Das Weiszheithaus“ erscheint bei Dörlemann in Zürich
  • 2018 bis 2020 mehrere Feature für die Reihe „Deutsche Leben Ost“ des Deutschlandfunks in Köln
  • seit 2018 Projekt „Mosse erinnern“
    seit 2019 Ausstellungen „Bauer malt Schafe“ u.a. in Berlin, Templin, Dresden, Hamburg
  • seit 2023 Gemeindevertreter in der Gemeinde Boitzenburger Land, Vorsitzender des Kulturausschusses


Ohne eine gebildete und einbildungsfähige Leserschaft bleibt ein Buch bloß Papier mit Tinten-Schißchen drauf. Ja, man muss sagen: Der Leser hat den größeren Anteil an der Entstehung von Literatur. Er ist es, der das Gemeinte versteht, der die Worte zu lebendigen Bildern phantasiert und die Gefühle in seinem Herzen weckt. Es sind diese Künstler, die wir fördern müssen.

Kurt Weiszheit auf der Bitterfelder Konferenz, 24.4.1959, zit. nach „Das Weiszheithaus“, Dörlemann Zürich 2017

Pressefotos

frei zur Verwendung, wo angegeben bitte nur mit Urheber-Nennung

Holger Siemann bei der Verleihung des Buchpreises der Schwulen Buchläden 2002
Holger Siemann 2006
© Rühmeier
Holger Siemann und Wolfgang Thierse lesen 2010 im Colosseum
Holger Siemann mit Laufenten
©Forsthaus Klaushagen
Holger Siemann mit Balduin,
©Forsthaus Klaushagen
2017 Holger Siemann,
©Barbara Dietl
2018 Holger Siemann,
©Ulrich Schunder

Hörspiel: Mein Leben als Toter

1996 wurde ich von einem Redakteur der Deutschen Welle gefragt, ob ich ein Hörspiel zur Reihe „mein ostdeutsches Leben“ beitragen könne. So kam ich zu der etwas merkwürdigen Aufgabe, mit gerade 34 Jahren eine biografische Erzählung zu schreiben.

mein Leben als Toter, DW, als mp3, 43 Minuten

In Memoriam

Was von uns bleibt, sind die Geschichten, die von uns erzählt werden.

Kurt Weiszheit 1984 in einem Brief an die Eltern des
Radsportlers und Friedensfahrtteilnehmers Anatoli Olisarenko

Lutzi Lutz Ehrlich 1955-2024

Fotos und Texte von Freunden finden sich hier unter Lutzi

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